Heute habe ich von meiner lieben Kundin Silvia E. dieses entzückende mail bekommen:
Mein Stoffsalon-„Tagebuch“:
Bevor ich Alex kennenlernen durfte, war, nähtechnisch gesehen, mein Leben einfach nur stinklangweilig. Gar so lang ist es noch nicht her. Ich erinnere mich.
Alles hat damit angefangen, dass ich mir bei GEA traumhafte Schuhe gekauft habe. Das größte Wunder war, sie passten wie angegossen. Das werden alle Geschlechtsgenossinnen nachvollziehen können, die auch auf Größe 43 stiefeln. Nur die Farbe! Wirklich schön, aber in ganz Wien keine passende Handtasche zu bekommen. Nach langem Grübeln, die Lösung! Ich näh mir eine. Nach einigem hin und her in der Googelei bin ich auf den Stoffsalon gestoßen.
Der Empfang war eindrucksvoll. Alex hat mir den Schuh aus der Hand genommen und Taschenstoff mit genau dazu passendem Futter herausgesucht. Sie hat sich sooo bemüht und das nur wegen ein paar Zentimeter Stoff! Daheim dann der mehrmalige Versuch einen Schnitt zu zaubern. Die Näherei war für einen Menschen, der sich bisher nur mit Patchwork und Quilten beschäftigt hat, eher mühsam. Doch das Resultat erstaunlich und ermutigend:
Ach ja, mit aufbügelbarer Watteline, oder wie das heißt, hab ich sie gefüttert.
Danach folgte die Anmeldung für den Kurs „Freies Nähen“. Denn etwas mehr Grundkenntnisse mussten schon her. Eva wurde mir von Alex vorgestellt. Sie ist Meisterin und, wie Alex, ein ganz wunderbarer Mensch. Wie überhaupt, die Leutln, die man im Stoffsalon kennenlernt, sind alle total nett. Und wer von Natur aus weniger nett ist, so wie ich, der wird einfach durch so viel Freundlichkeit ein Guter.
Ja, nun. Mitten in der größten Hitze (im Geschäft gibt es Klimaanlage) hat mir Eva gelernt, wie man den Halsausschnitt von einem kuscheligen Winternachthemd, aus Flanell, fachgerecht näht. Die Winterstoffe liegen derzeit noch oben, unter dem Arbeitstisch. Aber, wer suchet der findet. So schaut es aus, das gute Stück für den Winter in den Bergen:
Im zweiten Teil des Kurses wurde ich von Eva über die Kunst des Kulturbeutelnähens informiert. War nicht so ganz schwer, aber ohne Anleitung und Tricks, für mich undenkbar. Gefüttert hab ich ihn mit tiefrotem, uni farbenem Stoff. Das Einnähen eines Reißverschlusses, von hinten, war totales Neuland. Hatte ich doch von vorne immer schon Probleme damit. In das Arbeiten mit der Zwillingsnadel hat mich Alex eingeweiht. Auch weich gefüttert wurde das gute Stück. Ist er nicht nett?
Wenn man zwischendurch eine Pause macht, dann geht es nicht anders, man muss einfach in den Stoffen stöbern. Dabei hab ich die Beschichteten entdeckt. Unglaublich, diese Vielfalt an Mustern und Farben. Viele arbeiten (auch in Kursen) Regenmäntel daraus. Ich hab mich für eine Einkaufstasche entschieden. Für den Anfang halt, erst einmal. Eine die groß genug ist, um viel Fresschen und Trinkchen unterzubringen. Dazu war ein beschichteter Nähfuß nötig. Die Adresse, für diesen Einkauf, hat mir natürlich Alex verraten. Hat nicht viel gekostet und dieses Material näht sich damit wunderbar. Nun, so ist es geworden, das gute Stück:
Damit Schluss für heute. Kann Jedermann- und Jederfrau nur empfehlen vorbei zu schauen, in der Westbahnstraße.
Solche Folgen kann ein einziger Schuheinkauf haben. Mädels, nehmt euch in acht!